Südliches Temperament und strahlende Punkte Herzegowina

Vodice – Dubrovnik

3. Tag

Am heutigen Tag lernen wir einen Teil von Bosnien-Herzegowina und Süddalmatien kennen. Die Route führt über Imotski und Mostar nach Dubrovnik (348 km).

Karte Trogir - Dubrovnik

Wir setzen unsere Reise fort und begleiten der Berg Biokovo (1.762 m.ü.d.M.). In dieser Gegend sind die Bogomilen-Grabsteine, genannt Stećak (ausgesprochen Stetschak) aus dem XI. – XVI Jh., zu finden. Ein Haus in Form eines Schiffes aus Beton ist unweit vom Ort IMOTSKI (4.400 Einwohner), der noch im IX Jh. als Festung angelegt wurde. Dort befindet sich ein Karst-Phänomen – der Blaue und der Rote See -, die einen Naturpark bilden. Die Wasserversorgung von beiden Seen ist unterirdisch und von den Witterungsverhältnissen in Bosnien und Herzegowina abhängig. Die beiden Seen liegen nahe beieinander, sind aber nicht unterirdisch miteinander verbunden. Der Rote See ist bemerkenswert, da er mit 287 m einer der tiefsten Seen Europas ist. Unweit von Imotski ist die Grenze zu Bosnien-Herzegowina.

Nach einer Stunde wird die Hauptstadt von Herzegowina, MOSTAR, erreicht. Hier ist die berühmte Steinerne Halbmondbrücke, die von 1557 bis 1566 gebaut wurde. Der Baumeister war Mimar Hajrudin, talentiertester Schüler des berühmtesten Baumeisters Mimar Sinan, der die bekannte Blaue Moschee in Istanbul baute. Die Brücke, damals durch drei Türme verteidigt, hat eine Spannweite von 28,5 m und liegt, abhängig vom Wasserniveau, zwischen 20 und 25 m über dem Fluss Neretva. Die Brücke, von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt, wurde 1993 im Krieg vollkommen zerstört. Sie ist zusammen mit dem angrenzenden Altstadtkern aus der türkischen Herrschaft nach einer Rekonstruktion seit 2004 wieder in alter Pracht zu bewundern. Dabei wurde besonders darauf geachtet, dass das typisch türkische Flair der kleinen Geschäfte und Privathäuser erhalten blieb.

Unweit von Mostar, dicht beim Ort Blagaj in Buna, befindet sich aus dem XVI Jh. das Derwisch-Haus. Hier haben im XVI Jh. die Derwische philosophische Meinungen ausgetauscht. Das Haus liegt am Fuß des 200 m steilem Abgrunds vor der Grotte, aus welcher der Karstfluss Buna das Tageslicht erreicht.

Eine halbe Fahrstunde von Mostar entfernt, befindet sich der weltberühmte Wallfahrtsort Međugorje (ausgesprochen Medjugorje). Man sagt, dass 1981 die Mutter Gottes sechs kleinen Kindern erschienen ist und ihnen 10 neue Gebote mitgeteilt hat. Seitdem haben diesen Ort und die Hl. Jakobs Kirche über 27.000.000 Menschen besucht.

Danach durchfahren wir den Ort Čapljina (6.200 Einwohner, ausgesprochen Tschapljina) am Fluss Neretva. Von dort kann der malerisch liegende Ort Počitelj, eine Fundgrube für Fotografen, erreicht werden. In der Vergangenheit war er ein türkischer Grenzposten. Es stehen hier noch immer alle wichtigen Gebäude einer türkischen Siedlung: Hamam (türkisches Bad), Han (Karawanserei), Hadži-Ali-Pascha-Mosche, Sahat Turm, Šišman-Ibrahim-Medresa (Hochschule für Koran), Festung Tabija und das türkische Offiziershaus, das heute als eine internationale Malerkolonie dient.

Nicht weit ist auch der Ort Stolac, bekannt durch die weltgrößte Nekropole mit den Grabsteinen Stećak. Ganz dicht stehen dort über 145 Gräber, seit 700 Jahren unberührt. Die Priester Bogumilen, die zu einer südeuropäischen Sekte aus dem X Jh. gehörten, haben dort die Beerdigungen durchgeführt. Entlang des Flusses Neretva reisen wir wieder nach Kroatien ein und erreichen die Region Süd-Dalmatien. Im Ort Vid kann man die Überreste der röm. Villa Rustica besichtigen; dabei werden in Multimedia-Art die Lebensgewohnheiten aus röm. Zeit gezeigt.

Im Flussdelta liegt das fruchtbarste Gebiet Kroatiens. Entlang zahlreicher Mandarinen- und der bekannten Herzegowiner Tabak-Plantagen erreichen wir die Adriaküste und fahren hoch in die Berge, von wo sich ein herrlicherer Ausblick über das ganze Delta von Neretva bietet. Es folgt eine Bucht, die von der 65 km langen Halbinsel Pelješac (ausgesprochen Peljeschatz) gebildet wird. Da das Wasser in der Bucht wärmer als im offenen Meer ist, ist hier eine gute Lage für die Miesmuschelzucht. Auf der Halbinsel Pelješac liegen die Orte Mali und Veli Ston (zusammen etwa 700 Einwohner) mit einer 5,5 km langen Stadtmauer aus dem Mittelalter. Damit ist sie die längste Stadtmauer der Welt. Diese Halbinsel Pelješac mit den Orten Veli und Mali Ston gehörte ehemals zur Republik Dubrovnik und war mit ihren Salzgewinnungsanlagen eine bedeutende Einkommensquelle des Stadtstaates. Die ältesten und größten Salinen im Mittelmeer erzeugen Salz noch immer auf die gleiche Weise wie vor über 750 Jahren. In den Ort Ston kommen gerne Feinschmecker wegen der sehr berühmten Muschelspezialitäten.

Hinter der Halbinsel Pelješac befindet sich die Insel Korčula (13.500 Einwohner, ausgesprochen Kortschula). Im Ort Korčula (3.100 Einwohner) wurde vermutlich der berühmte Weltenbummler Marco Polo 1254 (?) geboren.

Wir fahren weiter vorbei am Nationalpark Insel Mljet und Trsteno (240 Einwohner). In Trsteno befindet sich das Arboretum (Botanischer Garten), den man besuchen kann. Dort kann einen original erhaltenen Renaissance-Springbrunnen mit einem Wasserspiel angeschaut werden, das den nötigen Wasserdruck von einem alten Aquädukt erhält. Neben anderen interessanten Pflanzen ist hier ein Urbaum Gingko sowie die ältesten Bäume dieser Reise zu finden. Dies sind zwei riesige Platanen aus dem Himalaja mit einem Alter von etwa 500 und 350 Jahren. Weiter entlang der Elaphiti-Inseln erreichen wir den südlichsten Punkt unserer Reise, die Stadt Dubrovnik, in der wir zwei Nächte verbringen. Ein gemütlicher Spaziergang durch die Altstadt ist nach dem Abendessen zu empfehlen, um Dubrovnik nachts kennenzulernen.

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